Elternschaft ist wie Atmen
Ich war kürzlich mit meinem Kongress-Experten Marcell Heinrich wegen eines gemeinsamen Projekts in Austausch und es entstand im Gespräch die Frage:
Ist Elternsein vergleichbar mit Atmen?
Wir tun es, aber nur selten hinterfragen wir es. Und noch viel seltener verändern wir es bewusst und aktiv.
Woran mag das liegen? Routine? Fehlender Mut? Gedankenlosigkeit?
Trauen wir uns nicht, weil wir denken, das machen doch alle anderen auch einfach so? Jeder atmet, auch ohne Breathwork, was soll das schon bringen? Was wird besser, wenn ich bewusster atme oder liebevoller mit meiner Mutter- oder Vaterrolle umgehe?
Spannende Frage, oder? Doch du bist hier in diesem Blog gelandet – vermutlich nicht zum Breathwork. (btw., falls doch, gib mir Bescheid, ich hab da gute Empfehlungen)
Spickeln wir also mal durch den Vorhang der Möglichkeiten auf die Bühne der Pubertät unserer Jungs.
Mir fällt da ein schönes Zitat wieder ein, das Albert Einstein in den Mund gelegt wird: „Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“
Wie ist das bei dir?
❓ Fragst du deinen Sohn immer noch jeden Tag, wie es in der Schule war und ärgerst dich über seine Einsilbigkeit?
❓ Machst du immer noch jeden Morgen seine Vesperbox und ärgerst dich, dass sie voll wieder nach Hause kommt?
❓ Weckst du deinen Sohn immer noch jeden Morgen und ärgerst dich, dass er sich darauf verlässt und deshalb seinen eigenen Wecker ignoriert.
❓ Hörst du dich immer noch sagen, dass er sein Instrument nie besser spielen wird, wenn er nicht übt und ärgerst dich, dass er es dennoch nicht tut?
❓ Bist du immer noch angefressen, wenn die gewaschenen Klamotten zerknüllt wieder in der Wäsche landen, weil sie den Weg in den Schrank nie fanden und es nach zwei Wochen einfacher ist, sie wieder in die Wäsche zu tun, als erneut zusammenzulegen und aufzuräumen?
Erkennst du das Muster? Du weißt im Vorfeld genau was passiert und trotzdem agierst du immer wieder gleich. Du willst andere Fragen stellen, du willst, dass er selbstständig aufsteht und seine Klamotten wegräumt, aber die Routine hält dich ab, eure Muster zu durchbrechen. Du willst es ganz anders, doch du tust immer genau das Gleiche. Wie beim Atmen – ein, aus, Aktion, Reaktion.
Warum schaffst du es nicht? Stattdessen atmest du schnell und flach und ärgerst dich weiter.
☝️ Die gute Nachricht ist: Schnappatmung ist der erste wertvolle Schritt. Denn, du nimmst etwas wahr, dass sich nicht gut anfühlt.
Wenn du jetzt noch zulässt, dass sich Wege verändern und das Trampelpfade entstehen dürfen, die sich vielleicht erstmal ungewohnt anfühlen, dann bist du bereit für den nächsten Schritt.
➡️ Dann hörst du auf, immer das Gleiche zu tun und darfst auf andere Ergebnisse gespannt sein.
Bist du neugierig? Dann horch mal in dich…
🤔 Welche Fragen stellst du dann?
🤔 Wie gehst du mit seiner Wäsche um?
🤔 Weckst du ihn noch?
🤔 Und wer ist dann für seine Vesperbox zuständig?
Erzähle mir gern von deinen neuen Pfaden.
Von Herzen, Franziska 💕